42 Wochen später und das Ding schwimmt immer noch

Alles fing damit an, dass ich im September des vergangenen Jahres mein Becken entleert und von Grund auf neu eingerichtet habe. Siehe Artikel zur Back to Nature Amazonas SlimLine Rückwand. Im Zuge dessen, wollte ich die eher felsige Erscheinung in Richtung „Amazonas“ trimmen. Was natürlich das versenken einer oder mehrerer Mangrovenwurzeln beinhaltete. Da man seine Beckengröße bei diesem Unterfangen gerne überschätzt, fing ich sicherheitshalber etwas kleiner an und besorgte mir eine Wurzel die im Fachgeschäft mit der Größe “L“ ausgezeichnet war.

Trotz seiner „normalen“ Größe von etwa 35 – 40 cm, hatte der Wurzelstock ein ordentliches Eigengewicht. Mir war eigentlich hier schon klar, dass ich zum beschweren der Wurzel nur wenige Steine benötige. Dennoch wurde vor dem auffüllen des Beckens, dass Holzstück mit nicht wenigen Steinen beschwert.

Lieber am Ende welche wegnehmen, als mittendrin hektisch nach Beschwerungsmaterial zu suchen, dachte ich mir. Am Ende reichten dann tatsächlich zwei Steine aus, um die Wurzel an Ort und Stelle zu halten. Die restlichen Steine landeten wieder in der Kiste für Aquarium Zubehör.

Das Ergebnis sah zwar schon super aus, passte aber irgendwie nicht so ganz zu einem Südamerikabecken. Der anschließende Besuch beim naheliegenden Händler ließ mich mit einer weiteren und vor allem größeren Wurzel nach Hause kommen. Diese war einfach zu schön um von mir ignoriert zu werden, unabhängig ob sie passen würde oder nicht. Anders als die erste, sah diese fast wie ein echter Wurzelstock aus. Vom Volumen her dürfte sie gut und gerne das doppelte besitzen und vom Gewicht her sicherlich auch.

Mir gefiel auch das sie innen hohl war und so auch durchschwommen werden konnte. Zusätzlich dürfte sie durch den offenen Hohlraum auch weniger Auftrieb besitzen, was beim versenken im Aquarium hilfreich sein wird. Mit der Höhe hatte ich Glück, unten in den Sand gesteckt, ragte die Wurzel oben nur ein paar Zentimeter aus dem Wasser. Das war zwar nicht geplant, sah aber super aus.

Aus ästhetischen Gründen wurde die erste kleinere Wurzel wieder aus dem Becken entfernt, um mit ihr die größere zu komplettieren. Mit dem geeigneten Werkzeug wie Kettensäge, Winkelschleifer und ein paar Edelstahlschrauben wurden so aus zwei ruckzuck eine Wurzel.

Diese war dermaßen schwer, dass ich mir beim reinheben wiederholt dachte, da müsste man locker mit ein paar Steinen auskommen. Immerhin haben ja für die „Kleine“ zwei etwa 4 Kilo Steine ausgereicht. Demnach dürften zwei knapp 12 Kilo schwerer Brocken völlig ausreichend sein.

Dann hieß es Wasser Marsch und obwohl das Becken erst zur Hälfte eingelassen wurde, geriet der Wurzelstock schon in einem leichten Schwebezustand. Also wurden daraufhin einige Steine um die Wurzel herum platziert und zwar so, dass diese nicht nur anliegen, sondern auf der Wurzel aufliegen. Oben auf wollte ich keine Steine legen, denn das sieht irgendwie nach gewollt aber nicht gekonnt aus. Mit den außen herum arrangierten Steinen schien die Wurzel an Ort und Stelle zu halten. Ein leichtes wackeln an der Wurzel verriet mir auch, dass ich anfangen könnte das Becken weiter zu füllen. Siegessicher stieg die Wasseroberfläche in Richtung Endstand.

Bei einem Wasserstand von etwa 80%, kam das Böse erwachen! Ohne auch nur dem Anschein eines Zeichens, stülpte sich die Wurzel und trieb mit der Seite an der Oberfläche. Alles drücken, hebeln und gleichzeitiges beschweren im fast vollem Becken half nichts. Das Mistding ließ sich nicht mehr überreden am Boden zu bleiben. Erst als ich den Wasserstand auf die Hälfte absenkte, konnte ich die Wurzel mit Steinen wieder am Boden fixieren und zwar mit vielen Steinen.

Ich hatte alles was ich an Gestein besaß auf und neben der Wurzel platziert. Selbst der 13 Kilo Brocken rechts im Bild, lag auf der Wurzel auf. Genauso wie der etwa 10 Kilo Brocken links. Dafür halfen mir zwei ausladende Wurzeläste, auf denen ich meine zwei größten Steine platzieren konnte. Oben auf wurde auch gestapelt was in irgendeiner Form physikalisch möglich war.

Jetzt hielt es endlich, gerade so! Als auch nur ein kleiner Stein entfernt wurde, begann die Wurzel sich langsam aus dem Sandboden zu heben. Anfangs war ich noch guter Dinge, denn die ersten Steine konnte ich schon ein paar Wochen später entfernen. Selbst der große hinten rechts, der mir am allerwenigsten gefiel, konnte Mitte Oktober gegen einen kleineren getauscht werden.

Leider sank die Anzahl der wegzunehmenden Steine proportional zu den Tagen in der die Wurzel sich im Wasser befand. Anfangs noch im Wochentakt, wurde es später ein Monatstakt, in dem ich Stein für Stein entfernen konnte.

Jetzt, also knapp 7000 Stunden später, habe ich es aufgegeben jemals ohne Gewicht auszukommen. Allerdings hat sich die Menge an Steinen seither immens verringert.

Mein Fazit

Nach fast einem Jahr treibt die Wurzel immer noch nach oben. Es ist nicht möglich die beiden äußeren Steine, also diejenigen die seitlich auf den ausladenden Ästen aufliegen, zu entfernen. Vermutlich wird die Wurzel „nie“ ein genügend hohes Eigengewicht besitzen, um ohne Beschwerung am Boden zu bleiben. Mir war schon klar das es einige Zeit dauert, aber jetzt echt 42 Wochen! Zumal sie ja immer noch beschwert werden muss. Da es im Handel noch größere Exemplare zu kaufen gibt, frag ich mich ob diese jemals schwer genug sein werden? Sollte ich das nächste mal wieder eine größere Wurzel verwenden, dann nur noch aufgeschraubt auf einer Platte.

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