Juwel AquaClean 2.0: Neue Hardware-Revision im Testbericht

Inhaltsverzeichnis

Von einer Hardware Revision spricht man in der Aquaristikwelt eher selten. Um so verwunderlicher das der Hersteller Juwel seinen AquaClean Nachfolger eben „nur“ eine neue Versionsnummer spendiert hat. Was aber hat sich verändert und was ist gleich geblieben zwischen den zwei Versionen.

Die Version 1.0

Bisher beschrieb Juwel seinen Kiesreiniger mit dem sogenannten „Quickstartsystem“ folgendermaßen:

„…Durch leichte Schüttelbewegungen aktiviert das Quickstartsystem den Wasserfluss und der Schmutz wird ohne lästiges Ansaugen in den Eimer befördert….“

Das Prinzip dahinter ist relativ einfach. Mit einer auf und ab Bewegung drückt man den Wasserspiegel in der Mulmglocke ein Stückchen nach oben. Eine Rückstauklappe verhindert das der gestiegene Wasserstand wieder zurückfällt. Wiederholt man das ganze, steigt der Wasserstand in der Mulmglocke immer weiter nach oben, bis er irgendwann im Schlauch über den Beckenrand nach unten fließt. Den Rest übernimmt dann bekanntlich die Schwerkraft.

Nach diesem Prinzip funktioniert nicht nur der Juwel AquaClean, sondern auch viele seiner kiesreinigenden Kollegen. Dummerweise stößt man mit diese Art der Wasserförderung aber auch auf kleinere Probleme.

Die Tücken der Version 1.0

Der Mechanismus der automatisch-manuellen Wasserförderung funktioniert zwar anfangs noch ganz gut, im späteren Verlauf hat man aber mit einigen Mankos zu kämpfen.

Der „alte“ AquaClean

Spätestens wenn der Wasserspiegel im Aquarium sinkt und man noch ein weiteres mal den Boden reinigen möchte, werden die sogenannten „leichten Schüttelbewegungen“ immer hektischer. Bei niedrigen Wasserstand im Aquarium ist es nur noch mit erhöhten Aufwand möglich den Wasserspiegel in der Saugglocke anzuheben. Das Resultat sind meist verwirrte Fische und massiv aufwirbelnder Bodengrund.

Noch problematischer ist es wenn man Juwels speziellen Aufsatz für den BioFlow Innenfilter benutzt. Mit diesem Aufsatz wird der große Standard Saugtrichter durch einen kleineren, im Durchmesser kaum größer als die Ansaugrohre getauscht.

Dabei versagen selbst die in der jugendlichen Drang-Phase fleißig antrainierten Schüttelbewegung und man hat trotz rekordverdächtiger Hubzahlen immense Probleme die Wassersäule über den Beckenrand zu befördern. Ganz zu schweigen wenn man versucht das „Quickstartsystem“ im hinteren Eck des Juwel Trigon, im BioFlow Innenfilter zu aktivieren.

Vielleicht wusste man über diese Unzulänglichkeit bei Juwel bescheid, denn pünktlich zur Messe wurde sein Nachfolger vorgestellt, der AquaClean 2.0.

Die Version 2.0

Öffnet man die Verpackung, fällt einem sofort die neue Farbe des AquaClean auf. Der Neue kommt im transparenten Grau daher, während sein Vorgänger zwar auch transparent, aber noch Blau in den Regalen zu finden ist.

Als auffälligste Hardwareänderung sticht einem eine zusätzliche Handpumpe ins Auge, dafür wurde aber auch der schwergängige Absperrhahn wegrationalisiert.

Der Rest des Reinigers ist identisch zum AquaClean V1.0 (Amazon) und man findet folgenden Inhalt im Karton:

  • Eine große viereckige Saugglocke ∅ ca. 5cm,
  • eine kleine viereckige Saugglocke ∅ ca. 2cm,
  • drei Verlängerungen a´17cm (Länge gesamt m. großer Saugglocke 66cm, mit kleiner Saugglocke 51cm)
  • Handpumpe
  • zwei Schlauchhalterungen (Klammern)

Inbetriebnahme 2.0

Je nach tiefe des Beckens schraubt man den AquaClean mit nur einem, zwei oder eben drei Verbindungsrohren (Ansaugrohre) zusammen. Das funktioniert relativ unkompliziert und schnell über Bajonettverschlüsse. Da mein Becken eine Höhe von knapp 65cm besitzt, muss ich demnach alle drei Verlängerungen benutzen.

Das eine Ende (nur der Schlauch) wird mittels Halteklammer am Eimer befestigt, während das andere Ende mit der Saugglocke (Trichter) einfach senkrecht ins Becken gestellt wird.

Dann heißt es Pumpen an der Handpumpe, dazu quetscht man diesen einfach mehrmals zusammen.

Mit jedem Pumper steigt der Wasserstand im Zylinder (Saugglocke) schnell nach oben. Die bekannte Rückstauklappe verhindert dabei das abfallen der Wassersäule. Nach nur dreimal drücken des Balges, fließt auch schon das Wasser über den Beckenrand in den Eimer.

Einen Absperrhahn gibt es nicht, das ist aber auch nicht nötig. Möchte man mehrere Eimerladungen an Bodengrund reinigen, wiederholt man den Vorgang des Pumpens einfach. Das funktioniert selbst dann noch gut, wenn der Wasserstand im Becken weit gesunken ist.

Fast noch besser funktioniert das ganze mit dem kleinen Aufsatz. Hier muss nur einmal die Pumpe betätigt werden und das Wasser schießt schon Richtung Erdmittelpunkt. Damit hat nun endlich auch der „BioInnenFilter Aufsatz“ einen einfachen Start ins Arbeitsleben bekommen.

Mehr als nur ein Filterreiniger

Der kleine Aufsatz eignet sich aber nicht nur zum Innenfilter reinigen, er ist auch ideal um an unwegsamen Stellen zwischen Steinen und Pflanzen zu gelangen. Dort nämlich wo der Große einfach zu klobig und sperrig ist, kann der kleine Aufsatz sein potential voll ausspielen. Mühelos entfernt man so kleinere Holz und Essensreste, wo der größere nichtmal Ansatzweise rankommt. Aufpassen sollte man hier nur auf neugierige kleine Aquarienbewohner, denn eine Fangsieb gibt es beim kleinen Aufsatz nicht.

Fazit

Ich hatte echt schon viele Bodengrundreiniger besessen, aber der AquaClean 2.0 ist mir bisher echt der liebste. Batteriebetriebene Kollegen mal außen vorgelassen. Was mir persönlich am besten an der V2.0 gefällt, ist der schnelle Einsatz dank der neu angebrachten Handpumpe. Saugglocke rein, zwei bis dreimal Pumpen, schon geht es los. Dabei ist es egal ob das Becken voll, oder halbleer ist.

Wenn man also auf der Suche nach einem schnellen einsatzfähigen Kiesreiniger ist, kann man mit dem Juwel AquaClean 2.0 eigentlich nichts verkehrt machen. Wichtig ist nur, dass man nicht ausversehen zum Vorgänger greift.


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