Wo Land auf Wasser trifft und warum man eigentlich Riparium meint wenn man von Paludarium spricht?

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Habt ihr euch auch schon mal gefragt worin eigentlich der Unterschied zwischen einem Riparium, einem Paludarium und einem Rivarium besteht? Ich mich natürlich schon, sonst gäbe es ja diesen Artikel nicht. Alle drei sind sogenannte “Aquaterrarien”, also Hybriden aus Aquarium und Terrarium. Fälschlicherweise hat sich in der Aquaristik das Wort “Paludarium” als Namensgebung für den Zwitter durchgesetzt, in der Terraristik sieht das offenkundig etwas anders aus.

Hier wird das ganze etwas ernster genommen und man hier spricht von “Feuchtterrarium”, “Tropenterrarium”, “Regenwaldterrarium” oder eben auch “Rivarium”, “Riparium” oder “Paludarium”. Als Überbegriff dient hier folgerichtig “Aquaterrarium”. Verwunderlich ist das nicht, spielt doch das “trockene” in der Terraristik eine viel gewichtigere Rolle.

Für uns Aquarianer ist das Terra eher belanglos. Die wenigsten wollen tatsächlich Unken, Axolotl oder Agame halten und streben somit einen möglichst attraktiven Übergang vom Land zu Wasser an. Es verwundert also nicht das alle diese Becken im Aquarium-Jargon als “Paludarium” durchgehen. Dennoch wollte ich mich schlauer machen und suchte nach dem Unterschied zwischen Paludarium, Riparium und Rivarium. „Feuchtterrarium“, „Tropenterrarium“ und „Regenwaldterrarium“ spielt in der Aquaristik eher keine Rolle und wird hier auch nicht näher erläutert.

Das Paludarium

Das Paludarium, lateinisch “palus” für Sumpf, ist ein ideales Paradies für Unken, Lurche und Molche. Da haben wir auch schon unser erstes Problem! Denn wenn ein Aquarianer von einem “Paludarium” spricht, dann meint er meistens ein “Riparium”. Bei einem Paludarium strebt man ein sumpfiges Biotop an, in dem sich Amphibien und wasserliebende Reptilien wohl fühlen. Der Wasseranteil spielt dabei zwar ein wichtige, aber bezogen auf die Größe des Terrariums eine deutlich untergeordnete Rolle.

Die Größe und Einrichtung sollte auch hier stets auf den tierischen Bewohner ausgerichtet sein, aber auch kleine Becken ohne Besatz können ein hübsches Paludarium abgeben. In vielen Fällen besitzt das Paludarium einen starken Pflanzenbewuchs. Der Bodengrund besteht typischerweise aus Torf, Kies und Humus.

Das Riparium

Das Riparium ist der eigentliche Star in der Aquaristik. Das Wort Riparium leitet sich vom lateinischen Wort “ripa” für Ufer ab. Das erweckt zwar den Anschein das es sich hierbei um das Abbild einer Uferböschung handelt, aber gemeint ist eher der Bereich in Ufernähe. Sucht man im Internet nach Riparium, findet man deshalb alles was in irgendeiner Form einen Überwasseranteil besitzt. Das kann manchmal ein aus dem Wasser ragender bepflanzter Stein sein, aber in vielen Fällen auch nur emers wachsendes Gestrüpp.

Daher ist die Landfläche eher klein und in den meisten Fällen rein vom optischen Interesse. Aus diesem Grund eignet sich ein Riparium perfekt für die Haltung von Fischen.

In letzter Zeit trifft man das Riparium immer öfter in der Aquascaping-Szene an. Zwar wurde schon sehr früh und vor Jahren damit begonnen Wurzeln und Steine als Ausdrucksform aus dem Wasser emporragen zu lassen, aber in letzter Zeit kann man hier schon fast von einem Standard Stilmittel für Aquascaping sprechen.

Das Rivarium

Das Rivarium möchte im Idealfall einem Bachlauf nachahmen und ist deswegen in den meisten Fällen auch ein sehr breites Becken. Die Strömung sollte typischerweise von der einen zur anderen Seite verlaufen, um so einen möglichst täuschend echten Eindruck eines Flussverlaufs wiederzugeben. Ansonsten gleicht das Rivarium dem Riparium sehr auffällig.

Eine starke Wasserbewegung zu erzeugen ist leider leichter gesagt als getan. Möchte man eine bemerkenswerte Strömung erreichen, muss man mit einer ausgeklügelten Filter-Pumpen Technik, oder mit mehreren Strömungspumpen arbeiten. Lohn der Arbeit wäre ein perfektes Zuhause für die beliebten asiatischen Flossensauger und Schmerlen.

Wenn man einen echten Hingucker erschaffen will, dann baut man zusätzlich einen oder mehrere kleine Wasserfälle in das Rivarium ein. Es soll sogar Leute geben, die den Wasserfall als Alleinstellungsmerkmal am Aquarium besitzen.

Passende Becken und Aquarien

Sucht man das geeignete Becken für ein Paludarium “Riparium” dann eignet sich im Grunde genommen jedes Becken das keine Abdeckung besitzt. Optimal wären Becken die entweder recht niedrig oder nur hinten hochgezogen sind, aber auch hohe geschlossene Becken aus der Terraristik bietet sich hierfür an. Bekannt Kandidaten sind zum Beispiel Dennerles “Scaper’s Tank“, Tetras “Tetra ReptoAquaSet”, Seras “aqua biotop“ oder die aus der Aquaristik eher unbekannte Firma „EXO Terra„. Die weitere Technik ist natürlich identisch mit der aus dem “normalen” Aquarium.


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