Eigenbau Aquarienabdeckung aus Aluminium

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Meine alte Abdeckung aus Holz gab langsam aber sicher ihren Geist auf. Auf Dauer gab es einfach zu viele kleine Änderungen und diese hinterließen in der Kombination mit dem Wasser deutliche Spuren. Des weiteren war ich es einfach Leid alle 7-14 Tage die Abdeckscheibe abzunehmen und in mühevoller Arbeit von Kalk und Schmutz zu befreien.

Als Rohmaterial sollte diesmal Aluminium dienen und nicht mehr Holz. Zusätzlich soll das Alu nicht einfach nur Alufarben sein, sondern einen „gebürstet“ Look besitzen. Da ich aber meinen Geldbeutel nicht allzu sehr in Mitleidenschaft ziehen wollte, musste ein Eigenbau her. Ohne viel darüber nachzudenken machte ich mich ans Werk und besorgte die notwendigen Rohmaterialien beim örtlichen Metallbetrieb. Fertige Materialien im Bürstenlook wären viel zu teuer gewesen.

Der Grundrahmen

Alles habe ich leider nicht selber gemacht, den Grundrahmen ließ ich zum Beispiel im Vorfeld zusammenschweißen. Sicher ist Sicher. Leichtmetall zu schweißen ist nicht jedermanns Sache und ein WIG Schweißgerät gehört auch nicht zu meinem Standard Repertoire.

Der Rahmen war aber zu diesem Zeitpunkt alles andere als fertig. Bestand er doch quasi nur aus ein rundumlaufendes Band, dass an den 90° Ecken verschweißt wurde. Hätte ich ihn so oben aufgesetzt, wäre er bis zum Boden heruntergerutscht und könnte weder Deckel noch Leuchte halten. Irgendwie mussten drei Aufnahmen angebracht werden. Eine um den Rahmen oben auf dem Aquarium aufliegen zu lassen, eine um die spätere Abdeckung zu halten und eine weitere um die Leuchten aufzunehmen.

Als Aufnahmen und Halterungen wählte ich einfache Aluminium U-Profile, diese wurden auf Länge zugeschnitten und mit einem Zwei Komponenten Kleber an den Hauptrahmen geklebt. Vorher wurde aber noch in den Rahmen eine Aussparung eingesägt, um später einmal Schläuche und Kabel durchführen zu können.

Durch die zwei übereinander liegenden U-Profile entstanden so drei Aufnahmen. Der obere Abstand zwischen U-Profil und Rahmen Oberkante besitzt ca. die Dicke der späteren Abdeckplatten. Somit ist später im geschlossenen Zustand die komplette Oberfläche plan. Der untere U-Profil/Rahmenabstand ist etwas mehr als der Abstand zwischen Wasseroberfläche und Aquarium Oberkante, um zu verhindern das später der Wasserspiegel zu sehen ist.

Die Abdeckung

Die Abdeckung bestand aus einem Alublech (Roh) mit 4 mm dicke. Der Grundriss des Rahmens wurde auf das Blech übertragen und mit der Kreissäge (Spezial-Kreissägeblatt für Metall und Kunststoff) ausgeschnitten. Aufgrund der Größe und Gewicht entschied ich mich dann doch dafür den Deckel in zwei Teile zu schneiden.

Grundkurs schleifen

Bis hierher war alles Kindergarten, die wirklich aufwendige und schweißtreibende Arbeit folgte erst noch. Der nächste Arbeitsschritt bestanden eigentlich nur darin, der kompletten Abdeckung einen Alu-gebürstet Look zu verpassen. Das heisst zu aller erst schleifen und dann nochmal schleifen, nur um zum Schluss nochmals schleifen zu können. Erst grob mit einem Exzenterschleifer und 120er Körnung, das beseitigt tiefere Kratzer. Dann nochmals etwas feiner mit einer 300er Körnung, um so eine gleichmäßige fast mattweiße Fläche zu erzielen.

Ab jetzt ist reine Handarbeit gefragt! Also auf Wiedersehen Exzenterschleifer und Hallo Wassereimer und Wasserschleifpapier. Von einem befreundeten Maler bekam ich den Tipp selbst bei einer 1200er Körnung den Schliff nicht kreisend sondern längs auszuführen. Eine kreisenden Bewegung wird man später sehen können, selbst bei so einem feinem Schleifpapier.

Nach knapp 3 bis 4 Stunden war alles wunderbar gleichmäßig und Mattweiß. Das Alu ist in diesem Zustand sau empfindlich, selbst Fingernägel können Kratzer ins Material drücken. Ganz zu schweigen das in diesem geschliffenen Zustand jeder Fingerabdruck zu sehen ist. Das Material muss also irgendwie versiegelt werden, zuvor sollte es aber einen Alu gebürstet Look erhalten.

He’s got the look

Stellt sich die Frage wie man aus diesem matten und empfindlichen Ding, einen solchen Look erzeugt? Die Antwort ist ganz einfach, mit Stahlwolle und viel Geduld. Im Gegensatz zum schleifen wird hier aber in umgekehrter Reihenfolge gearbeitet. Erst mit einer ganz feinen Stahlwolle, um das Material aufzupolieren, danach mit einer gröberen in Längsrichtung, um den Bürstenlook zu erhalten. Das aufpolieren beanspruchte die meiste Zeit, das spätere längsschleifen war in ein paar Minuten erledigt.

Als Klarlack wählte ich einen 2K Klarlack aus der Dose, dieser funktioniert ähnlich einem 2K Bauschaum. Man mischt den Lack vor dem Gebrauch aus zwei Komponenten, indem man vorher unten an der Dose einen Knopf tief eindrückt. Beide Flüssigkeiten des Lacks werden dann automatisch vermischt.

Der Lack wird nach dem abtrocknen wirklich Bombenfest und überzieht die Fläche mit einer Schicht die fast an transparenten Hartgummi erinnert. Wenn der Lack nach 2 Tagen trocken ist (Topfzeit), ist es beinahe unmöglich noch Kratzer zu verursachen, außer man handelt grobfahrlässig.

Nach sieben Tage harter Arbeit kann sich das Ergebnis sehen lasses, wie ich finde. Billig war das ganze natürlich nicht, aber bei weitem günstiger als eine Spezialanfertigung aus Aluminium.


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